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DenkMal! Philosophisches Café am 07. Dezember 2007
Thema: Scheitern
   

Zur Etymologie des Wortes Scheitern:
Es ist aus dem früheren zu scheitern werden gebildet und wurde von Fahrzeugen und Schiffen gesagt, die in Stücke brechen. (s. Kluge, Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache)

In der Kunst ist Scheitern seit der Renaissance eine Pose, in der Künstler ihre Verzweiflung (bzw. Bescheidenheit) darüber zum Ausdruck bringen, dass sie nicht gottgleich etwas Lebendiges schaffen können. Scheitern wird auch als Synonym für das Fehlschlagen eines Vorhabens verwendet. (s. wikipedia)    

Ich glaube, dass die Ungeduld, mit der man seinem Ziele zueilt, die Klippe ist, an der gerade oft die besten Menschen scheitern. (Friedrich Hölderlin)  

Das Scheitern wirft uns immer wieder zurück auf ein menschliches Maß. (Reinhold Messner)  

Es gibt mehr Leute, die kapitulieren, als solche, die scheitern. (Henry Ford)  

Viele werden nur durch Scheitern gescheiter. (Jürgen Wilbert)  

Ist man in kleinen Dingen nicht geduldig, bringt man die großen Vorhaben zum Scheitern. (Konfuzius)  

Versagen ist nicht gleichzusetzen mit Scheitern, da diesem der Versuch und somit Mut vorausgeht. (Sigrun Hopfensperger)  

Erfolg ist auf Dauer nur möglich, wenn auch gescheitert werden darf, sonst gibt es einen Realitätsverlust. (Reinhold Messner)  

Manchmal scheitern wir an den Umständen, meistens aber an uns selbst. (Ernst Ferstl)  

So klammert sich der Schiffer endlich noch am Felsen fest, an dem er scheitern sollte. (Johann Wolfgang von Goethe)  

Es gibt in jedes Menschen Leben Momente, wo es besser wäre, mit seinen Absichten zu scheitern als Erfolg zu haben.  (Willy Meurer)  

Wer für die gerechte Sache kämpft statt für gerechtere Menschen, wird an den Menschen scheitern. (Erhard Blanck)  

Ein Mensch, der eine bestimmte Art zu handeln gewohnt ist, ändert sich nie und muss, wenn die veränderten Zeitverhältnisse zu seinen Methoden nicht mehr passen, scheitern. (Niccoló Machiavelli)  

Höher steht gerades Scheitern als krummer Sieg. (Sophokles)   Mit jeder Erfindung ist der Unfall, das Scheitern, mit erfunden. (Paul Virilio)        


Literatur:
Hermann Kügler, 2009. Scheitern. Psychologisch-spirituelle Bewältigungsversuche. Würzburg: Echter.



DenkMal! Philosophisches Café am 02. November 2007
Thema: Charakterbildung
 

Zur Etymologie des Wortes Charakter: ´wesentliche Eigenschaft`, entlehnt aus dem französischen caractère, das wiederum abgeleitet ist vom griechischen charássein = einritzen, prägen. (s. Kluge, Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache)    

Den Charakter zu ändern ist zwar ungemein schwer, jedoch nicht ganz unmöglich. Der Charakter ist niemals starr wie ein Kristall, sondern immer bildsam wie eine Pflanze, allerdings auch kaum bildsamer. (Bernhard Martin)  

Zum Handeln gehört wesentlich Charakter, und ein Mensch von Charakter ist ein anständiger Mensch, der als solcher bestimmte Ziele vor Augen hat und diese mit Festigkeit verfolgt. (Georg Friedrich Wilhelm Hegel)  

Es ist ja nicht die Führungsrolle, die seinen Charakter verdorben hat, sondern sein Charakter hat die Führungsrolle verdorben. (Peter E. Schumacher)  

Der Mensch "hat" einen Charakter, aber er "ist“ eine Person und "wird" eine Persönlichkeit. Indem sich die Person, die einer "ist", mit dem Charakter, den einer "hat", auseinandersetzt, indem sie zu ihm Stellung nimmt, gestaltet sie ihn und sich immer wieder um und "wird" zur Persönlichkeit. (Viktor Frankl)  

Durch das Altern entsteht Charakter. (Frank Dommenz)  

Der Charakter ist eine Gewohnheit der Seele. (Johann Wolfgang von Goethe)  

Charakter ist vollständig gebildeter Wille. (Novalis)  

Der Charakter eines Menschen ist angeboren und unveränderlich. (A. Schopenhauer)  
Der Charakter ruht auf der Persönlichkeit, nicht auf den Talenten. (Goethe)  

Der Eigensinn der Kinder wird bei Erwachsenen Charakter genannt. (Erhard Blanck)

Nicht nur Misserfolge, auch Erfolge sind Prüfsteine für unseren Charakter. (Ernst Ferstl)  

Die Umgebung, in der der Mensch sich den größten Teil des Tages aufhält, bestimmt seinen Charakter. (Antiphon)  

Menschen können bisweilen ihre Verhaltensweisen ändern, aber selten ihren Charakter. (Elmar Schulz)  

Einen festen Charakter erwerben heißt, viele und gründliche Erfahrungen über die Unzulänglichkeiten und Verhängnisse des Lebens gewinnen. (Henri Stendhal)  

Die Einsamkeit macht uns härter gegen uns und sehnsüchtiger gegen die Menschen; in beiden verbessert sie den Charakter. (Friedrich Wilhelm Nietzsche)  

Talent ist eine Gabe, Charakter eine Aufgabe. (Ernst Reinhardt)          


DenkMal! Philosophisches Café am 05. Oktober 2007

Thema: Bildung
 

Zur Etymologie des Wortes bilden: Vom althocheutschen bilidon bedeutet bilden „gestalten“, Form geben, dann auch abbilden, nacheifern. Im 18. Jahrhundert wird bilden zu einem zentralen pädagogischen Begriff, wobei zunächst die Formung der Jugend gemeint ist.  

Das große Ziel der Bildung ist nicht Wissen, sondern handeln. (Herbert Spencer)  

Das wichtigste Resultat aller Bildung ist die Selbsterkenntnis. (Ernst von Feuchtersleben)  

Gebildet ist, wer Parallelen sieht, wo andere völlig Neues erblicken. (Anton Graff)  

Mangelnde Bildung kann man durch Takt ersetzen, aber niemals mangelnden Takt durch Bildung. (Erich Limpach) 

Eingebildete haben ihre Bildung abgeschlossen. (Erhard Horst Bellermann) 

Es ist ein Beweis hoher Bildung, die größten Dinge auf die einfachste Art zu sagen. (Ralph Waldo Emerson)  

Nur durch Bildung wird der Mensch, der es ganz ist, überall menschlich und von Menschheit durchdrungen. (Friedrich von Schlegel)  

Leute ohne Bildung beharren desto eigensinniger bei ihrem Willen, je weniger sie dafür zu sagen wissen. (Jeremias Gotthelf)  

Vermöge seiner Bildung sagt der Mensch nicht, was er denkt, sondern was andere gedacht haben, und was er gelernt hat. (Arthur Schopenhauer)  

Es gilt also wohl der Satz, dass die Tapferen kühn sind, nicht aber der, dass die Kühnen auch alle tapfer sind. Denn Kühnheit kann dem Menschen erwachsen sowohl aus kunstmäßiger Übung wie aus Zorneserregung und Raserei, die Tapferkeit dagegen erwächst aus natürlicher Anlage und richtiger Bildung der Seele. (Sokrates)  

Bildung jeder Art hat doppelten Wert, einmal als Wissen, dann als Charaktererziehung. (Herbert Spencer)  

Die Aufgabe der Gebildeten: Wahrhaftig zu sein und sich wirklich in ein Verhältnis zu allem Großen zu setzen. (Friedrich Nietzsche)  

Bildung ist die Fähigkeit, Wesentliches vom Unwesentlichen zu unterscheiden und jenes ernst zu nehmen. (Paul Anton de Lagarde)      


DenkMal! Philosophisches Café am 07. September 2007
Thema: Inhalt und Form
   

Die konventionelle Unterscheidung von Form und Inhalt ist ebenso überholt wie die Unterscheidung von gegenständlich und abstrakt gegenstandslos geworden ist. (Reimut Reiche)  

Die Kritiker verfahren gar oft einseitig mit ihrem Urteil. Sie verwerfen oft unbedingt solche Werke, die zu einem schlichten, wenn auch wahr gegebenen Inhalte nicht zugleich einen gewissen Aufwand an Technik bringen, und erkennen häufig solche Werke unbedingt an, die mit einer großen technischen Lebendigkeit ein inneres Leben nur spiegeln scheinen. Es ist dies eine Art Einseitigkeit der Kritiker, die zuweilen das Künstlerische mit dem Künstlerischen verwechseln. (Louis Köhler)  

Das Geheimnis des deutschen Gelehrtenstils: Sie verachten die Form, weil sie den Leser verachten. (Ludwig Reiners)  

Gedanken ohne Inhalt sind leer, Anschauungen ohne Begriffe sind blind. (Immanuel Kant)  

Mehr Inhalt, weniger Kunst. (William Shakespeare)  

Wer die Form zerstört, beschädigt auch den Inhalt. (Herbert von Karajan)  

Form heißt Verzicht. (Reinhold Schneider)  

Zuerst die innere Haltung, dann die äußere Form! Es ist wie beim Malen, wo man die Glanzlichter zuletzt aufsetzt. (Konfuzius)  

Trennt ihr vom Inhalt die Form, so seid ihr nicht schaffende Künstler. Form ist vom Inhalt der Sinn, Inhalt das Wesen der Form. (Hugo von Hofmannsthal)  

Die Tyrannei der Form ist schrecklich; aber außer der Form ist Barbarei. (Heinrich Laube)  

In einem wahrhaft schönen Kunstwerk soll der Inhalt nichts, die Form aber alles tun; denn durch die Form wird auf das Ganze des Menschen, durch den Inhalt hingegen nur auf einzelne Kräfte gewirkt. (Friedrich Schiller)  

Form ist Grenze. (Oswald Spengler)  

Die richtige Politik machen heißt etwas am Inhalt ändern,
nicht an der Verpackung. (Frank Dommenz)      


DenkMal! Philosophisches Café am 03. August 2007
Thema: Vom guten Leben
 

Lebenskunst und gutes Leben:
„Trotzdem lassen sich Lebenskunst und autonome Moral miteinander versöhnen. Man kann nämlich dem Theoretiker der Lebenskunst recht geben, dass es etwas Besseres als ein gutes Leben nicht gibt – vorausgesetzt, er erkennt zwei Dinge an: Erstens beachte er die Mehrdeutigkeit im Begriff des Guten, deretwegen es ein im technischen, ein im pragmatischen und ein im mehr als pragmatischen, im wahrhaft moralischen Sinn gutes Leben gebe. Dabei – so das zweite – darf er nur jenes  Leben gut ohne Zusatz und Einschränkung, also schlechthin gut nennen, das der höchsten, moralischen Bedeutung von >gut<. genügt: Sobald man diese Stufe nicht bloß erkennt, sondern auch als leitend anerkennt, hebt sich der Gegensatz von Lebenskunst und Moral auf.“ (Otfried Höffe)  
Ich will nicht, dass das Leben die Kunst imitiert. Ich will, dass das Leben Kunst ist. (Carrie Fisher)  

Letzen Endes ist alles Spaß. (Charles Chaplin)  

Alles hat man herausgefunden, nur nicht, wie man lebt (Jean-Paul Sartre)  

Wirklich zu leben ist das kostbarste auf der Welt. Die meisten Menschen existieren bloß, sonst nichts. (Oscar Wilde)  

Lebenskünstler sind Menschen, die schon vollkommen glücklich sind, wenn sie nicht vollkommen unglücklich sind. (Arsenio Hall)  

Lebenskunst ist nicht zuletzt die Fähigkeit, auf etwas Notwendiges zu verzichten, um sich etwas Überflüssiges zu leisten.  (Vittorio de Sica)  

Lebenskunst ist zu siebzig Prozent Verzicht auf Hast, zu zwanzig Prozent Verzicht auf "Dinge, die man unbedingt haben muss", und zu zehn Prozent Genuss an offenkundig Überflüssigem. (Otto Kornexl)  

Lebenskunst besteht zu neunzig Prozent aus der Fähigkeit, mit Menschen auszukommen, die man nicht leiden kann. (Samuel Goldwyn)  

Das Wichtigste im Leben ist halt doch, dass man sich eines guten Rufes erfreut. Dann kann man sich leisten, was man will! (Don Bosco)          


DenkMal! Philosophisches Café am 1. Juni 2007

Thema: Selbstwerdung/Individuation
   

Individuation:
Der Individuationsprozess charakterisiert sich in der Psychologie von C.G. Jung und bezeichnet den Prozess der Reifung und Differenzierung der Person. Das kollektive Unbewusste, das durch die Archetypen konstituiert wird, wandelt sich allmählich über einen Individuationsprozess in das Selbst. Bei unreifen Persönlichkeiten erscheint der Individuationsprozess verzögert. Die psychotherapeutische Aktion versucht, ihn über die Analyse der Symbole, die in Träumen und Visionen erscheinen, fördernd zu beeinflussen. (Arnold, Eysenck, Meili, Lexikon der Psychologie)    

Haben Sie einen Erfolg erlitten? (C.G. Jung)  

Zeigen Sie mir einen gesunden Mann und ich will ihn für Sie kurieren. (C.G. Jung)  

In meiner Jugend achtete ich nur mich selbst; im Mannesalter verachtete ich nur mich selbst; in meinem Alter verachte ich alles und am meisten mich selbst. (F. Petrarca)  

Durch allzu häufiges Reflektieren auf sich selbst wird der Mensch für sich selbst abgestumpft und verliert den gesunden Sinn für sich selbst. (Novalis)  

Um uns selbst verwirklichen zu können, müssen wir uns zunächst einmal selbst finden. (E. Ferstl)  

Ein Mensch kommt nur dadurch zu sich selbst, dass er von sich selbst loskommt. (J. von Müller)  

Mancher junge Mensch, der oftmals dem Alter aus dem Weg geht, ist plötzlich selbst alt - und steht sich dann selbst im Weg. (W. Meurer)  

Ist das Selbst selbstverständlich verständlich? (Hanspeter Rings)  

Selbstbewusstsein ist errungenes Wissen von sich selbst… (E. Kupke)  

Der Umgang mit sich selbst lässt sich nicht umgehen. (E. Ferstl)  

Der höchste Genuss besteht in der Zufriedenheit mit sich selbst. (Jean-Jacques Rousseau)  

Der wahre Beruf des Menschen ist, zu sich selbst zu kommen. (F. W. Nietzsche)  

Du erhältst die Chance, die du dir selbst gibst. (E. Rau)            


DenkMal! Philosophisches Café am 04. Mai 2007
Thema: Altruismus
 

Zur Etymologie des Wortes Altruismus:
Entlehnt aus dem Französischen, das A. Comte als Gegenbegriff zum Begriff Egoismus einführte, es handelt sich um das französische „autrui“ = der andere, das zum l geformt wurde und an das lateinische alter erinnert. Es hat die Bedeutung „selbstlose Denkungsweise“. (s. Kluge, Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache)   Zur philosophischen Abgrenzung: „Der klassische Begriff des Wohlwollens zielt die Mitte zwischen Selbstzentriertheit des Egoismus und der Fremdzentriertheit des Altruismus an. Dieser meint ein Verhältnis zum Mitmenschen, in dem wir seine Ziele unter Zurückstellung eigener Interessen verfolgen. Uneingestandenerweise haben wir dabei die verleugneten Eigeninteressen doch im Blick, weil wir den anderen von uns abhängig machen. Im Verständnis der christlichen Ethik, die sich an der biblischen Parabel vom barmherzigen Samariter orientiert, geht das Problem des Wohlwollens in die Forderung der allgemeinen Nächstenliebe unter Einschluss von Solidarität und Mitleid ein.“ (Höffe, O., Lexikon der Ethik)    

Der  Egoismus ist etwas Spätes und immer noch Seltenes. Die Herden-Gefühle sind mächtiger und älter. (Friedrich Nietzsche)  

Warum ist Altruismus so beliebt? Weil jeder hofft, von ihm profitieren zu können. (Alexander Eilers)  

Wer Altruismus predigt und Egoismus verteufelt, hat die Ursache der Kriege noch nicht verstanden. (Alfred Selacher)  

Klug ist, wer erkennt, dass alles Leben zur Weitergabe der eigenen Gene existiert, und so Altruismus im tiefsten Inneren aus Egoismus entsteht. Weise ist, wer erkennt, dass man in der eigenen Machtlosigkeit dieser Tatsache gegenüber nichts besseres machen kann als sie zu ignorieren, um sein Leben so gut zu leben wie möglich. (Rene Snajder)  

Der Zweck von allen früheren und noch kommenden Wirtschaftskrisen: Den anerzogenen und daher aufgepfropften Altruismus zu überwinden. (Alfred Selacher)  

Uneigennützigkeit erregt Verdacht wie jeder Sonderling, der sich uns unerwartet nähert. (Emanuel Wertheimer)  

Der Eigennutz spricht jede Sprache und spielt jede Rolle, selbst die der Uneigennützigkeit. (F. de La Rochefouccauld)  

Alle Tugenden sind individuell, alle Laster sozial. Was als soziale Tugend gilt, etwa Liebe, Uneigennützigkeit, Gerechtigkeit, Opfermut, sind nur erstaunlich abgeschwächte soziale Laster. (Franz Kafka)      


DenkMal! Philosophisches Café am 06. April 2007

Thema: Leid
 

Zur Etymologie des Wortes Leid:
Mittelhochdeutsch ‚leit’ = Beleidigung, Unrecht. Durch nachträgliche Attraktion ist das starke Verb leiden im Deutschen mit Leid verbunden worden und hat seine Bedeutung ‚gehen’ zu ‚leiden’ gewandelt. (s. Kluge, Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache)  

Wenn der Mensch zu seinem Leid von heute nicht noch sein Leid von gestern und sein Leid von morgen hinzurechnen würde, so wäre jedes Schicksal erträglich. (Robert Hamerling)  

Anderer Menschen Leid trösten, ist der beste Trost für eigenes Leid. (Niccolo Tommaseo)

Gemeinsames Leid ist doppeltes Leid. (Alfred Selacher)  

Das Leid ist die Feuerprobe des Christentums. (Adolf Kolping)  

Suche im Leid das Glück. (Fjodor Michailowitsch Dostojewskij)  

Mitleid dupliziert, Mitgefühl teilt Leid. (Alfred Selacher)  

Das Leid ist das schnellste Pferd zur Vollkommenheit. (Meister Eckhart)  

Fremdes Leid macht nicht gescheit. (Fjodor Michailowitsch Dostojewskij)  

Die zwei Feinde des menschlichen Glücks heißen Leid und Langeweile. (Arthur Schopenhauer)  

Kein Leid ist sinnlos. Immer gründet es in der Weisheit Gottes. (Aurelius Augustinus)  

Glück tut gut, aber Leid lässt die Seele wachsen. (Ludwig Uhland)  

Deine Tat soll heilsam sein und kein Leid verursachen. (Buddha)  

Geh durchs Leid hindurch, aber richte dich nicht häuslich ein. (Helga Schäferling)  

Jedes Leben hat sein Maß an Leid. Manchmal bewirkt eben dieses unser Erwachen. (Buddha)  

Wissen, dass man nichts weiß, ist wahre Weisheit. Nichtwissen für Wissen achten ist Leid. (Laotse)  

Der Humor trägt die Seele über Abgründe hinweg und lehrt sie mit dem eigenen Leid zu spielen. Er ist eine der wenigen Tröstungen, die dem Menschen bis an das Ende treu bleiben. (Anselm Feuerbach)  

Es gibt Fragen, die nur durch den gekreuzigten Christus zu beantworten sind, durch den Menschen, in dem unser Leid an das Herz Gottes, an die ewige Liebe rührt. (Joseph Ratzinger)        


DenkMal! Philosophisches Café am 02. März 2007

Thema: Beziehung und Gemeinschaft
   

Heilsam ist nur, wenn im Spiegel der Menschenseele sich bildet die ganze Gemeinschaft und in der Gemeinschaft lebet der Einzelseele Kraft. (Rudolf Steiner)

Wahre Gemeinschaft ist wesentlich Gemeinschaft verantwortlicher Personen - bloße Masse aber nur Summe entpersönlichter Wesen. (Viktor Frankl)  

Nicht zuerst fragen: Was habe ich von der Gemeinschaft; sondern: was kann ich tun, damit es in ihr lebendig zugeht. (Rochus Spiecker)  

Wir sind geboren, um gemeinsam zu leben. Und unsere Gemeinschaft ähnelt einem Gewölbe, in dem die Steine einander am Fallen hindern. (Lucius Annaeus Seneca)  

Wo aber die Fähigkeit zur Gemeinschaft im Menschen fehlt, da fehlt auch die Freundschaft. (Seneca)  

Es gibt keine Gemeinschaft und es kann keine geben, in der das Solidaritätsprinzip nicht gilt. (Oswald von Nell-Breuning)  

Der Mensch für sich allein vermag gar wenig und ist ein verlassener Robinson; nur in der Gemeinschaft mit den andern ist und vermag er viel. (Arthur Schopenhauer)  

Jede Beziehung hat ihre eigenen Gesetze. (Robert Lerch)

Beginn und Ende der Beziehung kündigen sich an in der Verlegenheit, mit dem anderen allein zu sein. (Jean de La Bruyère)  

In jeder Beziehung steckt ein Wurm. Die Frage ist nur, ob er Nahrung bekommt. (Walter Ludin)  

Unterscheidet sich der Geschmack, was Scherze betrifft, so kann das eine Beziehung ungemein belasten. (George Eliot)  

Jede lange und tiefe Beziehung beginnt mit einem Kurzschluss zwischen Herz und Hirn. (Ernst Ferstl)  

In einer guten Beziehung können die Partner sowohl über alles ganz offen reden - als auch über alles ganz offen schweigen. (Ernst Ferstl)        


DenkMal! Philosophisches Café am 02. Februar 2007

Thema: Wert der Zeit
   

Es gibt nur eine Zeit, in der es wesentlich, ist aufzuwachen – diese Zeit ist jetzt. (Buddha)  

Es ist erforderlich für die Entspannung des Geistes, dass wir von Zeit zu Zeit spielerische Aktionen und Scherze setzen. (Thomas von Aquin)  

Sage nicht: Wenn ich Zeit habe, werde ich lernen. Vielleicht hast du nie Zeit dazu. Wenn nicht jetzt, wann dann? (Talmud)  

Jeder schafft sich selber seine Zeit! Lebt er gut, so ist auch die Zeit gut, die ihn umgibt! Ringen wir mit der Zeit, gestalten wir sie! Und aus allen Zeiten werden heilige Zeiten. (Aurelius Augustinus)  

Man muss der Zeit Zeit lassen. (Johannes XXIII.)  

Jedes Werden in der Natur, im Menschen, in der Liebe, muss abwarten, geduldig sein, bis seine Zeit zum Blühen kommt. (Dietrich Bonhoeffer)  

Zeit wohnt in der Seele. (Aurelius Augustinus)  

Erst in einer Zeit der Unruhe kann man Treue erkennen. (Konfuzius)  

Die Zeit ist ein großer Lehrer. Das Unglück: Sie tötet ihre Schüler. (Buddha)  

Wer zu geschäftig Gutes tut, hat nicht die Zeit, gut zu sein. (Tagore)  

Die größte Macht hat das richtige Wort zur richtigen Zeit. (Mark Twain)   Für jede Sünde gibt es Vergebung – nur nicht für die Vergeudung der Zeit! (Weisheit der Sufi)  

Nimm dir Zeit, ein Acker der ausruhen konnte, liefert eine prächtige Ernte. (Ovid)  

Der Mensch hat zwei Augen; eins sieht nur, was sich in flüchtiger Zeit bewegt, das andere, was ewig ist und göttlich. (Angelus Silesius)  

Gott gehört der Osten wie der Westen. Er leitet, wen er will, auf dem rechten Weg zur rechten Zeit. (Mohammed)  

Wer Gutes tun will, ist nicht selbstsüchtig, nicht in Eile; er weiß, dass die Durchdringung der Massen mit dem Guten viel Zeit erfordert. (Mahatma Gandhi)  

Man verliert die meiste Zeit damit, dass man Zeit gewinnen will. (John Steinbeck)      


DenkMal! Philosophisches Café am 05. Januar 2007

Thema: Werbung/Verführung
 

Die einen passen ihre Werbung an ihr Produkt an, die anderen ihr Produkt an ihre Werbung. (Wolfgang J. Reus)  

Werbung reibt die Wünsche in die Augen. (Thomas Alva Edison)  

Werbung: Die effektivste Form der Lüge. (Lothar Peppel)  

Werbung. Steter Tropfen füllt den Kopf. (Walter Ludin)  

Versuche zuerst, Du selbst zu sein, bevor du dich von der Werbung korrumpieren lässt. (Willy Meurer)  

Die Werbung unterscheidet nur noch zwischen wirtschaftlich interessanten Zielgruppen und dem Restmüll der Gesellschaft. (Wolfgang J. Reus)  

Werbung ist der Versuch, das Denkvermögen des Menschen so lange außer Takt zu setzen, bis er genügend Geld ausgegeben hat. (Ambrose Gwinnet Bierce)  

Die Werbung verspricht uns immer mehr „Einzigartige – Super – Sonder – Spezial – Angebote“. Inzwischen sind die einfachen und natürlichen Dinge das „ganz Besondere“. (Frank Dommenz)  

Die Wissenschaft ist das Gegengift der Verführung und des Aberglaubens. (Adam Smith)
 
Das Etikett soll nicht größer sein als der Sack. (Lukian)  

Ein Kaufmann macht durch allzu großes Rühmen die Ware, die ihm feil ist, nur verdächtig. (Horaz)

Hinter der Werbung steht vielfach die Überlegung, dass jeder Mensch eigentlich zwei sind: einer, der er ist, und einer, der er sein will. (William Feather)

In der Werbebranche wimmelt es von Leuten, die englischer sprechen, als sie Deutsch können. (Kurt Binder)

Sagt den Leuten nicht, wie gut ihr die Güter macht, sagt ihnen, wie gut eure Güter sie machen. (Leo Burnett)

Viele kleine Dinge wurden durch die richtige Art von Werbung groß gemacht. (Mark Twain)

Werbung ist Ausdrucksmittel unserer Zeit. Aber so ernst wie die deutsche Werbung ist nicht mal unser Leben. (Wolfgang Schönholz)

Werbung? L'art pour l'argent. (Kunst für Geld) (Andreas Heyne)

Es ist doch nicht genug, eine Sache zu beweisen, man muss die Menschen zu ihr auch noch verführen. (Friedrich Nietzsche)